Nádori Lídiával utazunk Zürichbe
Datum | Do, 10.09.2009 | |
Zeit | 20.00 Uhr | |
Preis normal | CHF 18.00 | |
Preis ermässigt | CHF 12.00 |
Die Autorin liest aus ihrem Erzählband «Was geschah, während wir schliefen» (Matthes & Seitz, 2009), mit ihr auf dem Podium sitzt die Kritikerin Lídia Nádori. Die beiden führen das Gespräch auf Deutsch. Als die «neue Stimme im Männergesangsverein der ungarischen Literatur», schrieb die FAZ kürzlich, sei die 1974 geborene Noémi Kiss mittlerweile «kaum mehr zu überhören». Mit Kiss hat eine Stimme in den Gesang der ungarischen Literatur Eingang gefunden, die bei Billie Holiday und P.J. Harvey in die Schule gegangen zu sein scheint, so gekonnt verbinden sich in ihr Raues und Zartestes. Kiss' Erzählband versammelt sechs Erzählungen, die jede für sich einen sehr eigenen Ton anschlagen. Neben der Geschichte der Grossmutter findet sich die über ein Frauenpaar auf Reisen zwischen Budapest und Belgrad; neben der Titelerzählung, einer grandiosen Eifersuchtsstudie, steht der aufregend-finstere Rapport eines durchfeierten Wochenendes in einer Berliner Szenebar. Verwandt sind diese Erzählungen durch die ihnen gemeinsame Kombination aus Fabulierlust und scharf analysierender Reflexion; Denken und Fühlen geraten hier gleichermassen in Aufruhr. «Beim Schreiben», heisst es in einer der Erzählungen, «verlieren wir unsere Unschuld. Denn wir Menschen können es kaum erwarten, dass etwas anfängt, dass uns eine Geschichte widerfährt, magische Unruhe gewinnt die Herrschaft über jede unserer Fasern, sobald wir uns wirklich mitten im Dickicht einer Geschichte befinden.» |